Radio-PC

Da bei mir langsam ein neuer PC fällig war, habe ich mich nach Hardware und einem neuen Gehäuse umgesehen. Ich wollte wieder etwas außergewöhnliches und fand die Antwort auf meinem Dachboden. Ein altes Röhrenradio von 1951-1952 des Herstellers Nordmende Modell 185W.

Leider habe ich keine Bilder vom eingebauten Zustand, daher hier ein Bild der wundervollen und umfangreichen Seite Radiomuseeum.org Vielen Dank, dass ich das Bild verwenden darf.

Mein Radio hat nicht mehr funktioniert und war natürlich in weitaus schlechterem Zustand, wie man an der ausgebauten Hardware erkennen kann:

Ich habe alle Innereien entfernt und das Gehäuse gereinigt.

Anschließend musste ich extrem kleine Hardware suchen. Sehr kleines Mainboard, sehr kleine Grafikkarte und ein mini-Netzteil.

Ich habe mich für folgende Komponenten entschieden:

  • ASRock B450 Fatal1ty GAMING-ITX/AC Mainboard
  • AMD Ryzen 5 2600 CPU
  • G.Skill Aegis 16GB DDR4 F4-3000C16S-16GISB RAM
  • Palit GeForce RTX 2060 StormX OC Grafikkarte
  • Chieftec CSN-550C 550W SFX-Netzteil

Im Vergleich zu meiner alten GTX 1060 sieht man den extremen Größenunterschied:

Netzteile im SFX-Format sind nochmal deutlich kleiner als herkömmliche ATX-Netzteile.

Ich habe die Glasplatte des Frequenzwählers von fast 70 Jahren Schmutz befreit.

Da sie etwas zu lang war, habe ich sie mit mäßigem Erfolg abgeschnitten. Der Schnitt ist nicht gerade gerissen, daher ist die Unterkante etwas ausgefranst. Anschließend habe ich sie direkt im Gehäuse eingeklebt.

Erste Passprobe für Board, Grafikkarte und Netzteil.
Die Grafikkarte passt auf den Millimeter genau rein, und auch nur durch den tieferen Steg zwischen Glasscheibe und Lautsprechergitter.

Zum Verschrauben des Boards habe ich eine Basisplatte gefertigt.

Anschließend Board aufgeschraubt. Das Netzteil bekam eine Basisplatte aus Holz, die auch von Unten verschraubt wurde.

Vorläufiger „Power Knopf“, zwei Vorne aus dem Gehäuse geführt.

Zur Beleuchtung habe ich mich für LED-Lüfter und LED-RAM-Kühler entschieden. Ob der Gesamteindruck dadurch zu modern oder zu kindisch wirkt weiß nicht, aber abschalten kann man die Beleuchtung immer noch.

RAM-Kühler

Lüfter hinter den Lautsprecher-Auslass. Der 140MM-Lüfter hat eine perfekte Größe dafür.

Ein CPU-Kühler mit großem Radiator und 120mm-Lüfter ersetzt den Stock-Kühler.

Da der Stecker des neuen Kühlers nicht auf den LED-Sockel des Mainboards passte, habe ich diesen umgelötet.

Am Netzteil habe ich zu lange Kabel gekürzt und überflüssige SATA-Stecker entfernt.

Erste Tests:

Ich wollte den originalen Look weitestgehend bewahren und darum Außen keinen Start-Knopf anbringen. Stattdessen habe ich einen Drehschalter gekauft, um den PC anschließend mit den originalen Drehreglern für Lautstärke und Frequenz durch eine Drehung einzuschalten.

Gut geschätzt, der Schalter passt fast perfekt in die Öffnung.

Ich habe ihn absichtlich etwas länger gekauft, weil ich nicht wusste wie er passt. Abschneiden kann man ihn immer noch.

Da der Schalter jedoch etwas schief saß, habe ich das innere Brett noch gekürzt.

Und anschließend beim Schalter alle überflüssigen Kontakte (er hatte 12 mögliche Stellungen) entfernt und isoliert.

Passt perfekt.

Der zweite Drehknopf wird nur mit einer Schraube befestigt und hat keine Funktion.

Da ich sowieso nochmal alles zerlegen musste, habe ich die Kabel der Lüfter extrem gekürzt. Diese sind für große Gehäuse ausgelegt und selbst dort oft noch zu lang. In diesem Mini-Gehäuse habe ich mehrere Meter Kabel entfernt und neu verlötet.

Überflüssige Kabel:

Das war alles übrig.

Danach habe ich die Halteschienen für die SSDs angebracht. Ich wollte die SSDs zunächst einfach an die Seitenwand kleben, aber mit diesen Schienen kann ich sie verschrauben und leichter auch mal austauschen.

Für die Rückseite habe ich zunächst grob eine Plexiglasplatte per Hand gefräst um die Maße zu ermitteln.

Ich werde mir im folgenden jedoch eine CAD-Datei zum CNC-Fräsen erstellen, damit ich eine Rückplatte aus Alu fräsen lassen kann.

BILDER VOM FERTIGEN PROJEKT FOLGEN